Negative Gedanken los lassen mit Petra Renker

Negative Gedanken

Wie Du Kontrolle über negative Gedanken bekommst

Kennst Du das auch, dass Du immer gleich an das Schlimmste denkst, was passieren könnte? Wenn nur eine Eventualität auftaucht, dann hast Du dir direkt schon das worst­-case Szenario überlegt und bist darauf eingestellt. Negative Gedanken können unseren Schlaf und unser Leben erheblich beeinflussen.

Wusstest Du, dass wir tagtäglich ca. 70.000 Gedanken haben, von denen ein Großteil negative Gedanken sind? Die Tendenz zum negativen Denken ist in unseren Urinstinkten verankert und soll uns so vor Gefahren beschützen.

Jeden unserer Gedanken produzieren wir selbst. In den meisten Fällen geschieht dies völlig unbewusst und automatisiert.

Wir sind Künstler im Schwarzmalen

Wir sind oft auf das Schlimmste eingestellt. Negative Gedanken wirken für uns wie eine Art Sicherheitsnetz. Wir wollen gewappnet sein, damit der Aufprall nicht so weh tut. Diese Gedankengänge halten Dein Gedankenkarussell auf Trapp, machen Dich nervös und lassen Dich nicht gut schlafen. Aber oftmals können wir diese Ereignisse gar nicht beeinflussen, die da auf uns zu kommen. Und mit genügend Abstand betrachtet, kommen uns diese negativen Gedanken und Befürchtungen, die wir hatten und die uns den Schlaf geraubt haben, im Nachgang oftmals absurd vor.

Schlimm wird es, wenn uns negative Gedanken nicht zur Ruhe kommen lassen und uns in unserem Handeln lähmen. Der Arbeitslose beispielsweise schickt keine Bewerbung ab, weil er glaubt, er hat eh keine Chance.

Hat eine Situation unmittelbar mit uns zu tun oder sind wir involviert begehen wir häufig einen sehr typischen Denkfehler: Es hat etwas mit mir zu tun. Wir denken dann beispielsweise:

  • Sie hat mich heute morgen nicht gegrüßt, weil sie mich nicht mag.
  • Ich habe den Job nicht bekommen, weil ich nicht gut genug bin.
  • Mein Chef hat mich kritisiert, weil er mich nicht mag.
  • Mein Foto hat nur so wenige Likes, weil ich nicht hübsch genug bin.

Was passiert dann? Deine negative Gedanken nehmen den gesamten Raum ein. Du beziehst immer alles sehr schnell auf Dich, bist leicht reizbar und Konflikte entstehen. Nimm Dich einen Moment zurück und geh in Dich. Überleg Dir, ob die Situation wirklich so ist, oder ob Du sie zu persönlich nimmst. Versuche mit positiven Gedanken gegen zu lenken. Denn Du bist der Hauptdarsteller Deines eigenen Films.

Negative Gedanken – Was passiert in meinem Kopf?

Wenn Du immer und immer wieder Deinen negativen Gedanken freien Raum lässt, dann führt Dein Weg in Richtung Angst und schlechter Gefühle. Schlafstörungen und Panikattacken sind die Folge. Für Leichtigkeit, Freude und Glücklich sein ist nur noch wenig Platz in Deinem Kopf. Negative Gedanken bestimmen letztendlich Dein Leben, rauben Deinen Schlaf. Besonders schlimm ist es, wenn Du zur Ruhe kommst. Die Erklärung ist ganz einfach: Unser Gehirn möchte immer etwas zu tun haben. So lange wir beschäftigt sind mit Arbeit, Haushalt, Familie, dann ist unser Gehirn beschäftigt und lässt nicht viel Raum für negative Gedanken. Sobald wir allerdings zur Ruhe kommen, fangen wir an nachzudenken, abzuwägen, zu grübeln. Gedanken, die wir oft wiederholen, setzen sich bei uns im Gehirn fest und werden immer präsenter. Um so länger wir uns mit gewissen negativen Gedanken in unserem Kopf beschäftigen, um so mehr verankern sich diese bei uns und lassen uns nicht mehr in Ruhe.

Dein Gehirn wird konsequent darin trainiert mehr Negatives als Positives zu sehen. Du wirst blind für das Positive und verlernst diese Gedanken, weil Deine negativen Gedanken Dich leiten und so präsent sind.

Lerne mit Deinen negativen Gedanken achtsam umzugehen

Du willst dich lösen von Deinen negativen Gedanken? Du möchtest endlich wieder erholt schlafen? Dann musst Du Dein Gehirn und Dein Gedankenkarussell umprogrammieren.

Dass Du diesen Artikel hier liest, zeigt mir schon, dass Du etwas ändern möchtest. Das ist sehr gut und schon ein erster Schritt hin zu einer Veränderung.

Im nächsten Schritt musst Du deine Gedanken genau wahrnehmen, identifizieren und ja auch erstmal akzeptieren. Sei Dir Deiner Gedanken bewusst, entwickle eine Achtsamkeit für Deine Gedanken. Nur wenn Du Deine Gedanken wahrnimmst und akzeptierst, kannst Du sie auch verändern.

Im nächsten Schritt versuchen wir Deine negativen Gedanken bei Seite zu schieben und Platz für positive Gedanken zu machen. Dazu stehen uns unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung:

Wenn Du dir Sorgen machst, über etwas was in der Zukunft passieren könnte, dann versuche es doch mal mit der guten alten Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wie wahrscheinlich ist es, dass Dein Worst-Case Szenario wirklich zutrifft. Statt Dir immer das Schlimmste auszumalen, versuch doch mal an etwas Schönes zu denken, was in der Zukunft auf Dich wartet (der nächste Familienurlaub, der Geburtstag Deines Kindes, die Gartenarbeit, die Dir so viel Spaß macht etc.).

Gehe achtsam und bewusst mit Deinen Gedanken um. Sobald negative Gedanken Dein Gedankenkarussell anstoßen wollen, sage ganz bewusst: „STOP! Ihr habt jetzt keinen Platz.“ Richte Dir gewisse Zeiten ein, in denen Du Dich ganz bewusst mit Deinen Gedanken und somit auch mit Deinen Ängsten und Sorgen auseinandersetzt.

Beschäftige Dich ganz intensiv mit Deinen negativen Gedanken, indem Du Dir folgende Fragen stellst:

  • Wieso sollten meine Gedanken zutreffen?
  • Sind meine Gedanken logisch, machen sie Sinn und sind sie realistisch?
  • Wie würde ich mich ohne diese Gedanken fühlen?
  • Was würde ich meiner guten Freundin raten, die so denkt?

Am besten Du schreibst Dir Deine unterschiedlichen Gedankengänge dazu auch auf und hältst sie fest. Das hilft uns manchmal unsere Gedanken klarer zu sehen. Oder aber Du redest mit jemanden, der Dir hilft deine Gedanken zu hinterfragen und zu ordnen. Manchmal siehst du schon klarer, wenn Du Deine Gedankengänge aussprichst.

Du hast Dich Deinen negativen Gedanken gestellt, sie bewusst wahrgenommen. Jetzt kommt die größte Herausforderung: denke positiv!

Stell Dir doch mal ein Best-Case Szenario der Situation vor. Und jetzt visualisiere es. Arbeite mit Bildern in Deinem Kopf, denn diese nimmt unser Unterbewusstsein besonders gut auf. Und? Wie fühlt es sich an? Nimm dir einen Moment und spüre in Dich, wie sich dieses Best-Case Szenario und diese positiven Gedanken anfühlen. Halt dieses Gefühl fest und hole es immer wieder vor, wenn die negativen Gedanken den Raum einnehmen wollen.

Setz dich nicht unter Druck. Du wirst es nicht schaffen Deine Gedanken von heute auf morgen neu zu ordnen und Dich ganz von negativen Gedanken zu befreien aber ein wichtiger Schritt ist getan, wenn Du Dich mit Deinen Gedanken achtsam auseinandersetzt und sie bewusst wahrnimmst.

Hast du Fragen, dann schreib sie mir gerne in die Kommentare oder schick mir eine Nachricht.

Deine  Petra

2 Kommentare
    • Petra
      Petra sagte:

      Hallo Astrid,
      da haben Sie vollkommen recht. Natürlich, gehört ein bewusstes und beobachtendes Auseinandersetzen dazu. Gleichzeitig können wir nur selten die Gedanken durch zerdenken, überdenken, nachdenken besonders gebündelt mit Warumfragen zur Ruhe bringen. ES bedarf ein wirkliches hinschauen unter die Oberfläche, zusammen mit dem Fühlen und Annehmen, um speziell kreisende Gedanken zur Ruhe zu bringen. Herzlichst, Petra

      Antworten

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